Jedes Mal, wenn sich Mäth danach zu seinen Gefühlen äusserte, hing er im gleichen Satz einen Zusatz an – «doch ich weiss, dass dies nicht gut ist und ich werde mich verändern». Er distanzierte sich sogar von all denen, die seine Homosexualität guthiessen.
Über zehn Jahre lang kämpfte Mäth gegen die Homosexualität und liess sich von mehreren Therapeuten behandeln. «Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich als Person nicht annehmen darf.» Mäth wünschte sich, dass all seine homosexuellen Gefühle verschwinden würden, und er betete oft für Heilung. Doch die Gefühle blieben bestehen. Sein Umfeld akzeptierte ihn als Person, doch in diesem Teil seines Lebens fühlte sich Mäth sehr unverstanden und nicht akzeptiert. «Wenn’s so weiter geht, werde ich mein Leben lang ein <ja, aber>… sein.»
Mäth meldete sich bei Bibelschulen an, um sich eine Auszeit zu nehmen. Und er erhielt mehrere Ablehnungen – wegen seiner Homosexualität. Einige Zeit später erhielt er dann eine Zusage an einer Bibelschule im Appenzellischen. Er setzte sich zum Ziel, seine Homosexualität während diesem Jahr zu verlieren oder wenigstens unterdrücken zu können. Doch gerade in dieser Zeit hatte er oft Träume von (s)einer glücklichen, homosexuellen Partnerschaft. Mäth haderte mit diesen Träumen. Denn sie waren nicht das, was er sich von diesem Jahr erhofft hat. Doch er spürte, dass Gott ihm mit all diesen Zeichen etwas mitteilen wollte.