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(c) Tobias Grimm

Mäth – Ja, aber … – Homosexualität als Herausforderung

Vom Spagat zwischen Homosexualität und dem Glauben an Gott
Publiziert: 22.08.2017

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«Akzeptier dich wie du bist, aber sei dir bewusst, dass du dich ändern musst.» Dieser Satz prägt das Leben von Mäth. Sein grösster Traum ist es, eine Familie zu gründen. Aber es kommt alles anders. Sein Leben wird zum Kampf, einer Suche nach Identität, sich selbst und nach bedingungsloser Annahme.

«Mein grosser Wunsch war es immer, jung Vater zu werden und zwei Kinder zu haben.» Als Teenager hatte Mäth eine Beziehung mit einer jungen Frau aus seiner Jugendgruppe. Doch er fühlte nicht das, was seine Freunde gegenüber Frauen fühlten. Anfangs konnte er seine Gefühle kaum einordnen.

In dieser Zeit stellte Mäth fest, dass er sich nicht zu Frauen, sondern zu Männern hingezogen fühlt. So outete er sich seinem nächsten Umfeld als homosexueller. Seinen Eltern fiel es schwer, mit dieser Situation umzugehen. Denn sie sahen Homosexualität als eine Krankheit. Diese Einstellung machte sich auch in Mäth breit, und er hasst sich für seine Homosexualität.

«Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich als Person nicht annehmen darf.»
Mäth

Jedes Mal, wenn sich Mäth danach zu seinen Gefühlen äusserte, hing er im gleichen Satz einen Zusatz an «doch ich weiss, dass dies nicht gut ist und ich werde mich verändern». Er distanzierte sich sogar von all denen, die seine Homosexualität guthiessen.

Über zehn Jahre lang kämpfte Mäth gegen die Homosexualität und liess sich von mehreren Therapeuten behandeln. «Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich als Person nicht annehmen darf.» Mäth wünschte sich, dass all seine homosexuellen Gefühle verschwinden würden, und er betete oft für Heilung. Doch die Gefühle blieben bestehen. Sein Umfeld akzeptierte ihn als Person, doch in diesem Teil seines Lebens fühlte sich Mäth sehr unverstanden und nicht akzeptiert. «Wenn’s so weiter geht, werde ich mein Leben lang ein <ja, aber>… sein.»

Mäth meldete sich bei Bibelschulen an, um sich eine Auszeit zu nehmen. Und er erhielt mehrere Ablehnungen – wegen seiner Homosexualität. Einige Zeit später erhielt er dann eine Zusage an einer Bibelschule im Appenzellischen. Er setzte sich zum Ziel, seine Homosexualität während diesem Jahr zu verlieren oder wenigstens unterdrücken zu können. Doch gerade in dieser Zeit hatte er oft Träume von (s)einer glücklichen, homosexuellen Partnerschaft. Mäth haderte mit diesen Träumen. Denn sie waren nicht das, was er sich von diesem Jahr erhofft hat. Doch er spürte, dass Gott ihm mit all diesen Zeichen etwas mitteilen wollte.

 

«Eine Erkenntnis ist Mäth besonders wichtig geworden: «Gott liebt mich wie ich bin, ohne den Zusatz ».
Mäth

Als Mäth anfing, seine Homosexualität zu akzeptieren und auszuleben, kam Selbstannahme in sein Leben. So versucht er heute nicht mehr, seine Liebesgefühle krankhaft in eine andere Richtung zu steuern.
Mäth lebt in einer homosexuellen Partnerschaft und hat gelernt, sich immer mehr anzunehmen mit jedem Teil seines Lebens. «Ich erlebe auch von meinem nächsten Umfeld Liebe und Annahme. Und ein Ja zu meinem Lebensstil.»

Eine Erkenntnis ist Mäth besonders wichtig geworden: «Gott liebt mich wie ich bin, ohne den Zusatz <aber>».

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