Im Moment gibt es eine Art Gebet, welches mir stärker anspricht als dasjenige mit Worten. Manchmal, wenn ich mich auf dem Nachhauseweg befinde oder durch das Quartier spaziere, schleiche ich in die Kirche.
Zuvorderst im Kirchenraum steht ein Klavier. Ich stelle von Anfang an meinen linken Fuss auf das Dämpferpedal: Ich will so leise wie möglich sein. Es tönt so schön, dieses Klavier. Ich spiele drauflos, improvisiere. So sind wir in der Kirche: ich, Gott, das Klavier und die Musik.
Kürzlich war ich sehr frustriert und enttäuscht. Ich spielte deshalb wieder mal Klavier in der Kirche – und nachher ging es mir um so vieles besser. – Von Evelyne Baumberger