Aufklärung wird spätestens dann zum Thema, wenn die eigenen Kinder ins schulpflichtige Alter kommen. Da stellt sich die Frage, wie man mit den Kindern darüber spricht. Für einige Eltern ist das absolut normal und kein Problem, andere dagegen tun sich damit eher schwer.
Im Podcast «Vaterfragen» sprachen wir mit Christine Hefti und David Buri über Sexualerziehung. Die beiden sind Sexualpädagogen beim Schweizerischen Weissen Kreuz. Ihnen ist es ein Anliegen, dass Eltern punkto Sexualität sprachfähig werden.
Buri erzählt, dass in seiner Familie über jegliche Facetten der Sexualität gesprochen wurde. Seine Eltern seien sehr offen und bereit gewesen, Fragen zuzulassen und zu beantworten. Es sei natürlich ein Idealfall, wenn Eltern so unverkrampft darüber sprechen können.
Es gibt aber wohl so manche Mütter und Väter, die nicht so recht wissen, wo anfangen. Ihnen empfiehlt Hefti, sich zuerst einmal selbst zu informieren und Bücher zu lesen, wie beispielsweise «Aufgeklärt» von Veronika Schmidt. Und das Gute dabei sei, dass sich im Verlauf des Informations- und Lernprozesses gewissen Prägungen und Haltungen verändern können.
Wenn beide Eltern die Kinder aufklären, hängt nicht alles von einer Person ab und es können zwei Erlebniswelten zusammengeführt werden, erklärt Buri. Die beiden Elternteile können sich absprechen, wer welchen Teil der Sexualerziehung übernehmen will. «Aber es braucht eine Vorarbeit, den Austausch, die Reflexion. Wenn man das macht, ist man schon an einem sehr guten Punkt.»