Als junger Theologiestudent las ich das Buch «Sterben will gelernt sein» von Samuel Gerber.
Kürzlich besuchte ich einen Mann. Die Ärzte gaben ihm nur noch kurze Zeit zu leben. Der aggressive Krebs hatte ihm sichtbar zugesetzt. Sein schneller körperlicher Zerfall erschütterte mich. Ein Buch über das Sterben zu lesen und zu sehen, wie ein Mensch sichtbar auf den Tod zugeht, sind zwei verschiedene Dinge.
Mich beeindruckte, wie der Mann zusammen mit seiner Frau in Liebe durch diese schwere Lebensphase ging. Seine Beziehung zu seinem Sohn aus erster Ehe wurde während der Krankheitszeit geheilt. Der todkranke Mann meinte, dass die Krankheit so gesehen etwas Gutes geleistet habe.
Er war zuversichtlich, dass Jesus ihn nach seinem Tod zu sich nehmen würde. Er freute sich auf das schmerzfreie Leben nach dem Tod.
Sterben will gelernt sein. Sich damit auseinanderzusetzen ist wichtig. Irgendwann sind wir alle davon betroffen. Aber als Christ weiss ich auch die Hoffnung nach dem Tod. – Von Christoph Gysel