Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung belegt das Land Platz 164 von 189. Ausgerechnet in diesem Land führte in den vergangenen Tagen enormer Regen zu schlimmen Überschwemmungen.
Das christliche Hilfswerk Medair unterhält in der Hauptstadt Antananarivo ein Büro. Es schätzt, dass bisher 130 000 Menschen von der Katastrophe betroffen sind. Die Schweizer Landesdirektorin Evelyn Speich-Baer erzählt, die Hauptstadt sei alt, sehr schnell gewachsen und die Abwasser-Infrastruktur zu wenig gross und deshalb mit viel Müll verstopft. Wegen den zweiwöchigen Regenfällen hätte sich alles aufgestaut. Zudem ist ein Damm in der Nähe der Stadt gebrochen, weil er mangelhaft instandgehalten wurde.
Viele Menschen mussten evakuiert werden. Tausende von Menschen sind nun obdachlos und auf ein Auffanglager angewiesen. In den rund 90 Auffanglagern sind jeweils zwischen 200 und 6000 Personen.
Medair arbeitet mit einem Team von Pfadfindern und Freiwilligen zusammen, welche in zwei ausgewählten Lagern im Einsatz sind. Speich-Baer sieht Grund für eine positive Haltung, weil man ja helfen könne: «Wir haben Technologien, Kompetenzen und Zugänge, um Einsätze durchzuführen.»