Daniel Linders Vater war ein angesehener Chef der NZZ-Wirtschaftsredaktion. Sein Wort galt etwas in der Schweiz der 1960er Jahre. Daniel ist ein erfolgreicher Schüler, beliebt, Freunde suchen bei ihm häufig Rat. Er studiert Jura, macht den Doktortitel und landet bei Microsoft. Dass er einmal vor einer seelischen Notlage stehen würde, scheint unwahrscheinlich. Lebensmuster, die er sich in all den Jahren antrainiert hat, werden ihn aber noch auf grosse Proben stellen.
Verena Wurster erlebte das pure Gegenteil. Ihre Mutter verstösst sie, als sie als ein Zwillingsmädchen zur Welt kommt. Häufig wird sie von ihrer Mutter als Biest bezeichnet, erlebt Ablehnung und Missbrauch. Sie kämpft jahrelang, um sich selber akzeptieren zu lernen.
Ihre beiden Geschichten könnten kaum unterschiedlicher sein. Doch beide lernen die Versöhnung als Weg in die Freiheit kennen und sie schreiben gemeinsam das Buch «Nemo – voll versöhnt».