Es gibt Menschen, die sagen, dass sie sich nicht verändern müssen und zufrieden sind, so wie sie eben sind. Diese Einstellung kann man natürlich haben. Coach Christoph Hickert sagt jedoch, dass Leute bei ihm in der Beratung sind, die doch mit gewissen Aspekten ihrer Persönlichkeit hadern.
Er spricht von drei unbeliebten Ks, die uns immer wieder aus dem Zimmer der Zufriedenheit herausspülen: Krise, Krankheit oder Konflikt. Wir stellen dann fest, dass wir uns diesen Ks stellen müssen und dass eine Veränderung ansteht.
«Mehr vom Gleichen, das sagt schon Einstein, bringt kein neues Resultat. Mehr vom Gleichen zu machen und etwas anderes zu erwarten, als wir bis anhin bekommen haben, ist Dummheit, sagt er», erklärt Hickert. Wenn wir also in der gleichen Situation bleiben, ernten wir auch das, was wir bis jetzt bereits erhalten haben.
Der Coach hält fest, dass Veränderung in unserem Kopf beginnt. «Wer sich verändern möchte, tut gut daran, auch mal sein Denken zu beobachten. Was denke ich denn den lieben langen Tagen, auch über mich?» Laut dem deutschen Psychologen Schönecker führen wir rund 4000 bis 6000 Selbstgespräche pro Tag. «Aber nur gerade etwa 23 Prozent dieser Selbstgespräche sind eigentlich ermutigend und positiv», so Hickert. Das bedeutet: Rund 77 Prozent aller Gespräche, die wir in uns führen, sind abwertend, selbstkritisch und negativ.
Unsere Taten beginnen mit Gedanken. Deshalb lohnt es sich, sich selbst Fragen zu stellen wie: Wo will ich denn überhaupt hin im Leben? Was möchte ich am Schluss meines Lebens nicht bereuen möchte? Ist das Leben, das ich jetzt habe, auch das, welches ich wollte?
«All diese Dinge, die wir wie früh in der Kindheit etabliert haben, all diese Muster und Prägungen, sind ein Stück weit fest verdrahtet im Hirn», erklärt Hickert. Er bezeichnet feste neuronale Vernetzungen als Datenautobahnen und fährt fort, unser Hirn wolle am liebsten so viel Energie wie möglich sparen. Alles, was man aber neu durchdenken oder verändern will, braucht massiv mehr Energie.
«Viele unserer Muster sind wie Gewohnheiten und Automatisierungen, die wir im Hirn etabliert haben.» Vor allem bei Müdigkeit, Langeweile oder schlechter Stimmung greift unser Gehirn auf die bewährte alte Autobahn zurück. Doch dann erhalten wir wie bereits erwähnt die bewährten Resultate.