Es war erst im vergangenen Monat, als die Corona-Massnahmen gelockert wurden. Doch wegen dem Krieg in der Ukraine, welcher ein paar Tage später begann, ist die Stimmung nicht unbeschwerter worden. Da taucht wohl bei manchen Menschen die Frage auf: Warum zuerst Corona und nun der Krieg?
Der reformierte Pfarrer und Notfallseelsorger Peter Schulthess weist darauf hin, dass das, was wir auf der Erde erleben, die Normalität ist. Was wir hingegen in den vergangenen Jahren an Ruhe gesehen haben, sei eher aussergewöhnlich.
Kriege und Krankheiten gab es schon immer. Nun ist beides im gleichen Jahr zusammengekommen. «Jetzt werden wir wachgerüttelt», erklärt Schulthess. Die Konsequenzen der beiden einschneidenden Ereignisse würden wir noch länger spüren. Er spricht von einem Aufgerüttelt-Werden hin zu Gott, um für andere Menschen Fürbitte zu tun.
Es sei bedeutsam, dass wir auf den Kirchtürmen kein Glücksschwein, sondern ein Kreuz haben. Der christliche Glaube um Jesus ist aus einer Katastrophe entstanden, weil er ja sterben musste.
Menschen würden den Glauben an Gott wie eine Kuh ansehen, welche Milch gibt. Liebe zu Gott haltet sich jedoch an ihn, auch wenn der Glaube nichts nützt. Nach jeder Enttäuschung braucht es erneut eine Entscheidung für ihn, sagt Schulthess.