Seelsorge wird von Kirchen und externen Seelsorgern angeboten. Was bedeutet dieser Begriff und worin liegt der Unterschied zu anderen Beratungsangeboten? Wir fragten Theddy Probst, dem Gründer und Geschäftsführer der Stiftung Sela. Sie bietet seit 30 Jahren Seelsorge, christliche Lebensberatung und Ausbildung an.
«Es ist primär ein persönliches Gespräch zwischen Menschen. Aber es ist ein Gespräch zwischen Menschen, die damit rechnen, dass auch die spirituelle Dimension von Gott eine Rolle spielt. Nicht nur dadurch, dass man vielleicht ab und zu etwas über Gott sagt. Sondern auch, dass man darüber nachdenkt: Was hat er für mein Leben gedacht? Wie sieht er mich?»
In der Bibel ist zu lesen, dass Jesus uns liebt und uns nah ist. Diese Ressource wünscht Probst allen. «Wir Menschen haben alle die gleichen Probleme. Aber es geht um die Dimension, mit Gott zu rechnen und auf ihn zu hören. Das ist für alle möglich.»
Die Seelsorge will sich nicht zu fest an die Psychologie anlehnen. Sie will vielmehr ein Dialog sein, auch einer für die ganz grossen Fragen, wie Probst erklärt: «Was ist wirklich das Ziel meines Lebens? Was will ich wirklich? Was soll am Ende sein? Und gerade, wenn man älter wird oder in einer Krise entsteht, kommt das natürlich viel stärker zum Zug.»
In den vergangenen Jahren hat sich in der Seelsorge einiges getan. Sie wird verstärkt wahrgenommen und vermehrt von den Kirchen angeboten. Ihr Stellenwert habe zugenommen, weiss Theddy Probst. Es gibt Seelsorgerinnen und Seelsorger, die in Einzelpraxen oder Praxisgemeinschaften arbeiten. Die Ausbildungen im Bereich Seelsorge sind in den vergangenen 30 Jahren besser geworden.
Apropos 30 Jahre: Die Stiftung und Beratungsstelle Sela feiert am 23. November 2024 in der Stadtkirche Aarau ihr 30-jähriges Jubiläum.