Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm definiert Bodyshaming als Kritik am eigenen Körper. «Entweder durch meinen eigenen Blick, durch mein eigenes Vergleichen oder durch andere.» Im Grunde genommen lautet die Botschaft: «So wie du bist, bist du nicht okay.»
Dieses Gefühl des Nicht-Akzeptiert-Seins kann ziemlich belastend sein. Wir wollen in der Gesellschaft akzeptiert sein und bei den anderen Menschen gut ankommen.
Wenn wir auf die Welt kommen, sind wir zwar hilflose Wesen. Doch normalerweise funktioniert alles. Wenn wir dann älter werden, kommen wir in Kontakt mit anderen Menschen, die andere Vorstellungen haben, wie ein Kind sein oder aussehen sollte. Kinder bekommen Sätze zu hören wie: «Lauf nicht so komisch.» «Wieso lachst du jetzt so?»
Eine Zahl wie der Bodymass-Index sagt ganz genau, ob wir gut genug sind oder nicht. Wenn wir jedoch ein Ideal vor Augen haben, sowohl optisch als auch numerisch, dann vernachlässigen wir unsere Körperwahrnehmung. «Es geht nicht um den Kontakt mit mir selber, sondern um ein Mass nach aussen», sagt Grimm. Dadurch entsteht eine Diskrepanz.