2022 war ein wirtschaftlich turbulentes Jahr. Der Krieg in der Ukraine beeinflusste die Märkte, Inflation und steigende Energiepreise machten zu schaffen.
Es scheint jedoch, dass die Schweiz glimpflich davongekommen ist. Das sei teilweise richtig, sagt der volkswirtschaftliche Ökonom Adriel Jost. «In der Schweiz haben wir ein gutes wirtschaftliches Jahr hinter uns. Der Konsum war stark, die Industrie lief sehr gut», erklärt er.
Hinsichtlich der Inflation hätten wir eine deutlich tiefere Teuerungsrate als im Ausland. Unsere Wirtschaft sei weniger von Gas und Öl abhängig als in anderen Ländern.
Gewisse Preisänderungen könnten jedoch nächstes Jahr spürbar werden, so beim Strom oder der Miete. Wegen des starken Frankens ist unsere Kaufkraft immer noch hoch, auch wenn Euro oder Dollar schwächer werden.
Wenn es der Weltwirtschaft und insbesondere unserem grossen Nachbarn Deutschland nicht mehr so gut laufe, werde das in der Schweiz spürbar sein, sagt Jost. Unser Land sei ja keine Insel, im Gegenteil: «Unsere Wirtschaft ist sehr eng mit dem Ausland verbandelt.» Es kämen turbulente Jahre auf uns zu, prognostiziert er.