In der kommenden nationalen Abstimmung vom 3. März 2024 stimmen wir unter anderem über eine 13. AHV-Rente ab, also über einen Rentenzuschlag.
Thomas Wallimann ist Leiter des Sozialinstituts «ethik22». Er sagt, das Grunddilemma sei, dass nun die Jahrgänge der Babyboomer pensioniert werden. «Das heisst, wir müssen für die Menschen, die eine höhere Lebenserwartung haben, die AHV finanzieren können. Die bisherigen Finanzierungsmuster kommen langsam an ihre Grenzen.»
Zudem hat die AHV laut Wallimann ihren Verfassungszweck bis heute nie ganz erfüllt. Denn sie soll ausreichen, um ein finanziell anständiges Leben zu führen.
«Für einen Teil der Menschen in Pension ist die Rente zu klein. Das ist sie auch mit den Ergänzungsleistungen. Diese helfen zwar, haben aber den grossen Nachteil, dass man sie beantragen muss. Das ist für viele Menschen mit Scham verbunden.» Deswegen beantragen sie die Ergänzungsleistungen nicht. «Wir haben immer einen Teil von armen Leuten, die zu kurz kommen. Und haben einen grossen Teil, für den es stimmt.»
Hier stellen sich zwei Fragen: Wie kann man ärmere Menschen besserstellen? Wie kann man die Finanzierung der AHV für alle sicherstellen?
Bekommen würden die 13. AHV-Rente alle. Auch diejenigen Menschen, die nicht darauf angewiesen sind.
Wallimann sagt dazu: «Die AHV ist eine Versicherung wie andere Versicherungen auch. Ich zahle ein Leben lang ein und habe Anrecht auf diese Versicherungsleistung. Das ist auch bei anderen Versicherungen so, ob ich sie nun brauche oder nicht. In der Regel haben diejenigen, die sie nicht brauchen, auch sehr viel für die Menschen beigetragen, die sie brauchen. Da gibt es durchaus einen gewissen Ausgleich.» Und wer zu viel erhalte, könne das für einen guten Zwecke spenden.