Die katholische Kirche ist in der Stadt St. Gallen mit elf Pfarreien präsent. Das soll zwar so bleiben. Die Frage ist jedoch, wie die Kirchengebäude den heutigen Bedürfnissen angepasst werden können. In den vergangenen Jahrzehnten sind neue Ausdrucksformen des Glaubens entstanden. Die Zeit ist ideal, um die Weichen neu zu stellen.
«Wir wollen, dass Kirche Zukunft hat. Wie Menschen glauben, Kirche sehen und sie sich vorstellen, verändert sich und wird sich noch mehr verändern», erklärt Dekan und Dompfarrer Beat Grögli. Es brauche andere Räume, die bestehenden müssten angepasst werden. Da zurzeit Kraft und Geld vorhanden sei, soll der Prozess aus einer Position der Stärke heraus angegangen werden.
Der Kirchenverwaltungsrat und das pastorale Leitungsgremium haben ein Positionspapier ausgearbeitet. Die Quintessenz daraus: Künftig soll es in der Stadt St. Gallen nur noch drei vollausgebaute Standorte geben, und zwar je einer im Westen, im Zentrum und im Osten der Stadt. Man will sich zwar nicht aus den Quartieren zurückziehen, jedoch überprüfen, welcher Teil der Infrastruktur noch benötigt wird. An zwei Standorten steht zur Diskussion, die Räumlichkeiten zusammen mit der reformierten Kirche zu nutzen. In der nächsten Phase sollen dann die Kirchenbürger Ideen einbringen, wobei es hier laut Grögli keine Denkverbote geben soll.