«Ghosting» hat nichts mit einem Gespenst zu tun, sondern mit der Art, wie eine Beziehung beendet wird. Der Duden definiert «Ghosting» folgendermassen: «überraschender völliger Kontaktabbruch (ohne erkennbaren Grund), einseitige Einstellung jeglicher Kommunikation ohne Ankündigung».
Ein Mensch, zu dem wir eine gute Beziehung und einen entsprechenden Kontakt haben, bricht den Kontakt ab und meldet sich nicht mehr. Und obwohl wir nachfragen und Kontakt aufnehmen wollen, reagiert die andere Person nicht mehr.
Dieses Phänomen habe es schon immer gegeben, sagt Coach Rolf Germann. «Viele Dinge gab es schon immer, heute bekommen sie einfach einen englischen Namen.» Er selbst hat gelernt, dass man nicht einfach den Kontakt abbricht, sondern über ein Problem redet. Es sei vielleicht auch eine Modeerscheinung, dass die Leute den Kontakt unerwartet abbrechen, vermutet er.
Die Situation bei dieser Art von Beziehungsende ist asymmetrisch: Derjenige, der sich zurückzieht, kennt die Gründe. Derjenige hingegen, der abgeblockt wird, kennt sie nicht und fühlt sich zurückgelassen und hat seine Fragezeigen.
Es sei essenziell, dass man den Fehler nicht bei sich selbst suche, sagt Germann. Es nütze häufig nichts, sich den Kopf darüber zu zermartern. Denn der Beziehungsabbruch habe vielmehr mit der anderen Person zu tun.