«Der ist halt einfach so. Da ist Hopfen und Malz verloren.» «Wenn man weiss, was für einen Rucksack sie mitträgt, dann weiss man auch, wieso sie so ist.»
Stimmen solche Aussagen? Oder können Menschen an sich arbeiten? Coach und Buchautor Christoph Hickert sagt, es sei eine Herausforderung, gewisse Muster zu verändern. Vor allem solche, welche tief in uns drin sind.
Nützt es also überhaupt etwas, gewisse Muster anzugehen? Wir könnten einfach sagen: «Veränderung ist schwierig, das lasse ich lieber bleiben.» Aber so einfach ist es eben nicht, denn wir haben alle eine Vorstellung davon, wie wir selbst gerne sein möchten.
Wir haben innere Bilder oder Vorstellungen, wie wir eigentlich sein möchten, wie wir uns beruflich oder privat entwickeln möchten, wie wir gute Beziehungen aufbauen können, wie wir uns charakterlich oder geistliche präsentieren möchten. Sie bringen uns in Bewegung und treiben uns an, uns weiterzuentwickeln, erklärt Hickert.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass wir getrieben sind, Idealbilder zu erfüllen. Diese lassen in uns einen Druck entstehen. Hickert spricht von Antreibern zur Veränderung, aber auch zur Überforderung.
Selbstoptimierung kann einen grossen Druck auslösen. Dann nämlich, wenn wir nämlich immer an uns arbeiten und immer besser werden wollen. Wenn wir der Auffassung sind, dass wir nur dann gut genug sind, wenn wir das Optimum und das Ideal erreicht haben. Wenn wir allem gerecht werden wollen.
Hickert bemerkt dazu: «Um sich überhaupt zu verändern, geht es zuerst einmal darum, denjenigen anzunehmen, der ich letztendlich eben auch bin.» Brené Brown, eine Schamforscherin aus den USA, erklärt, es gehe darum, denjenigen loszulassen, den ich meine sein zu müssen und denjenigen zu umarmen, der ich in der Tiefe bin. So können wir zur Ruhe kommen, damit wir nicht ständig mit uns selbst kämpfen.
Bei aller Veränderung, die wir anstreben, ist es zudem wichtig, nicht jemand anderes zu werden, sondern sich selbst. Dies ist oft wie eine neue Erkenntnis: Dass wir immer mehr uns selbst sein dürfen. Der Mensch zu werden, der wir in der Tiefe sind.