Scham wird immer ein Teil von uns sein und entsprechend werden wir sie nicht loswerden, ist sich die psychosoziale Beraterin Bea Grimm sicher. Es bedeutet uns eben viel, dass wir zu einer Gruppe von anderen Menschen gehören. «Wenn wir Regeln missachten, dann schämen wir uns, weil wir Angst haben, dass wir aus der Gruppe herausfallen.»
In diesem Fall kann es hilfreich sein, wieder in Kontakt mit sich selbst zu kommen, empfiehlt Grimm. Wir können uns fragen: Ist das, was ich gerade empfinde, hier und jetzt tatsächlich Realität? Oder steckt etwas anderes dahinter? Grimm erwähnt als Beispiel eine Person mit einer lauten Stimme, der als Kind regelmässig gesagt wurde, dass sie zu laut rede. Sie nimmt dieses Schamgefühl mit in ihr Erwachsenenleben, obwohl eine laute Stimme gar nicht immer unpassend ist.