Armut betrifft nicht nur Menschen in fernen Ländern, sondern auch solche in der Schweiz. «Armut ist, wenn man seine Existenz nicht mehr sichern und seine grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr abdecken kann. Dadurch ist ein Leben in Würde nicht mehr gewährleistet», erklärt Lisa Fry (Mediensprecherin Caritas).
Zu diesen Bedürfnissen zählen Wohnen, existenzsichernde Arbeit, Bildungschancen und Möglichkeiten für Kinderbetreuung, damit in einer Familie beide Eltern einem Beruf nachgehen können. Zudem sollen Menschen am sozialen Leben teilnehmen können. «Arme Menschen in der Schweiz können wegen der Kosten nicht mehr am Sozialleben teilnehmen», hält Fry fest.
Mit der Finanzberatung und anderen Angeboten ist Caritas am Puls von armutsbetroffenen Menschen. «Wir sind sehr alarmiert. Wir sehen eine grosse Krise auf uns zukommen. Im Moment stehen wir noch am Anfang.» Fry verweist dabei auf die gestiegene Zahl an Kunden in den Caritas-Märkten, was nicht allein auf ukrainische Flüchtlinge zurückgeführt werden könne.
Die verdeckte Armut in der vermeintlich reichen Schweiz wird immer offensichtlicher und schlimmer. Caritas rechnet auf den Frühling 2023 hin mit einer explosionsartigen Zunahme der Armutsfälle.