Bei den «sozialen Stadtrundgängen» von Surprise führen Menschen, welche von Armut betroffen sind, Interessierte durch ihren Alltag. Man sieht und entdeckt die Stadt sozusagen durch die Brille des Führers oder der Führerin.
Kathy Messerli bietet einen solchen Rundgang in Bern an. Dabei erzählt sie aus ihrem Leben und wie sie in die Armut abgerutscht ist. Es ist eine herausfordernde Geschichte mit sexueller Gewalt, Suizid und psychischen Erkrankungen. Sie erzählt aber auch von ihrem Weg aus der Armut.
Die Rundgänge sind nicht nur für die Zuhörenden, sondern auch für Messerli herausfordernd. Wie viel soll sie preisgeben? Sie sagt, der Rundgang biete eine «sehr gute Balance zwischen Theorie und persönlichen Informationen».
Mit der Führung möchte sie nicht nur einen Einblick in ihr Leben und weniger bekannte Aspekte der Stadt geben, sondern auch Menschen ermutigen, welche ebenfalls keine einfache Lebensgeschichte haben. «Egal, welche Steine dir das Leben in den Weg legt: Es gibt immer einen Ausweg. Wenn die Tür zugeht, geht das Fenster auf», so Messerli.