Die Ehe für alle wurde mit 64,1 Prozent angenommen. Das Ergebnis freut die reformierten Kirchen, welche sich im Vorfeld der Abstimmung für ein Ja ausgesprochen haben. Dominic Wägli (Leiter Kommunikation EKS Schweiz) sieht nun drei Aufgaben für die Landeskirchen: Übernahme des zivilrechtlichen Ehebegriffs in die kirchliche Trauung, weiterhin Gewissensfreiheit für Pfarrpersonen und Eintreten für das pluralistische Verständnis von Ehe.
Daniela Baumann (Kommunikationsbeauftrage SEA) erklärt, dass die Trauung von Homosexuellen von den verschiedenen Kirchen unterschiedlich beurteilt wird. «Wir werden uns als Allianz stark machen, dass die Kirchen in diesem Entscheid frei bleiben.» Einzelne Pfarrpersonen sollten aus Gewissengründen keine Ehe von Homosexuellen schliessen müssen.
Die Schweizerische Gesellschaft habe hier die klassisch-christliche Sicht der Ehe verlassen, so Christian Haslebacher (Vizepräsident Freikirchen.ch). Sein Verband habe sich dafür einsetzen wollen, dass die Ehe als Lebensgemeinschaft von Mann und Frau erhalten bleibt und die eingetragene Partnerschaft ausgebaut wird. Die meisten Freikirchen werden weiterhin keine Trauungen und Segnungen von Homosexuellen vornehmen.