Es gibt so manche Glaubenssätze, welche in unserem Kopf herumschwirren. «Es sind innere Überzeugungen, ein grundlegendes Lebensprogramm, das man verinnerlicht», erklärt der Coach und psychologische Berater Christoph Hickert.
Hinter den Glaubenssätzen stecken Grundbedürfnisse wie Zugehörigkeit und Sicherheit, die durch diese Sätze gesichert werden. «Wenn man dazugehören und sich sicher fühlen muss, passt man sich tendenziell eher an und ist vorsichtig.»
Druck bringt unsere Muster an die Oberfläche
Wir nehmen unser Lebensprogramm in sämtliche Beziehungen mit, bis wir in bestimmten Momenten merken, dass wir damit nicht mehr weiterkommen. Hickert spricht von den drei unbequemen Ks: Krisen, Krankheiten und Konflikte. Wenn wir Druck im Leben haben, kommen unsere Muster an die Oberfläche.
Während die einen Glaubenssätze helfen, begrenzen uns die anderen. Letztere können sich auf Dauer stark auf unsere Gesundheit auswirken.
Formel, um dominante Glaubenssätze zu entdecken
Damit wir herausfinden können, welche Sätze in unserem Leben dominant sind, gibt es laut Hickert folgende Formel: «Nur wenn ich immer … mache und diese … erfülle, und wenn ich nie … mache, dann bekomme ich …. Und ich vermeide, dass … passiert.»
Beispielsweise: «Nur wenn ich immer lieb, nett und brav bin, und wenn ich nie laut oder wütend werde, dann bin ich angenehm für andere und gehöre dazu. Und ich vermeide, dass ich ausgrenzt werde.»
Wir können uns selbst beobachten und fragen: Wo kommt diese Formel vor? In welchen Situationen habe ich immer wieder das Gefühl, dass ich lieb, nett, brav und angepasst sein muss?
Was wir benennen können, verliert an Kraft
Wenn wir herausfinden, was in uns abläuft, kann das bereits eine Erleichterung bedeuten. Hickert sagt: Alles, was wir benennen können, verliert bereits die Hälfte seiner Kraft.
In Bezug auf unsere Gedanken spricht er von einer gefühlten Realität oder privaten Logik. Unsere Gedanken sind mächtig, weil sie grösstenteils gleichbleiben. «Es gibt Psychologen, die sagen, man denkt zu 80 bis 90 Prozent immer das Gleiche, was man gestern schon dachte. Oft sind es Wiederholungen, in denen immer wieder dieselben Muster ablaufen, dieselben Gedankenspiele, die wieder dieselben Emotionen auslösen, die wieder ein ähnliches Verhalten bestimmen, das man bisher schon immer wiederholt hat.»
Ändern wir unsere Gedanken, wirkt sich das auf unsere Emotionen aus, welche der Motor unseres Verhaltens sind.
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