Von Bensch Sager
Kennst du das Gleichnis von den blinden Männern und dem Elefanten? In dieser Geschichte untersucht eine Gruppe von blinden Männern einen Elefanten, damit sie verstehen können, was für ein Tier das ist. Jeder kommt an ein anderes Körperteil: der eine an den Stosszahn, der andere an das dicke Bein. Beim Vergleichen stellen sie dann fest, dass jeder von ihnen ein ganz anderes Bild von diesem Tier hat.
In diesem Gleichnis steht die Blindheit dafür, dass wir als Menschen nicht fähig sind, objektiv wahrzunehmen. Der Elefant wiederum steht für die Realität. Die Geschichte will aufzeigen, dass die Realität sehr verschieden verstanden werden kann, je nach Perspektive, die man hat. Ein objektiver Anspruch wird so ausgeschlossen.
Spannend an diesem Gleichnis ist, dass das Ganze einen Beobachter voraussetzt. Also jemanden, der den ganzen Elefanten und die sechs Blinden sieht. Das Gleichnis setzt also Objektivität voraus.
Auch in der Bibel steht, dass unser Erkenntnis «Stückwerk» ist. Der Twist ist, dass Gott selber in Jesus Christus quasi ein Halbblinder wurde und so den Weg zum Beobachter freigemacht hat. Das Christentum ist eben beides: subjektiv in unserer Wahrnehmung und gleichzeitig objektiv in Gottes Perspektive.