Jeder kennt wohl Menschen in seinem Umfeld, zu denen er oder sie einen «guten Draht» hat. Das heisst, man spricht gerne mit dieser Person und kann sich öffnen, weil man sich gegenseitig vertraut. Solche Beziehungen sind sehr wertvoll und wichtig. Es gibt aber auch Menschen, die so ihre Beziehung zu Gott beschreiben. Sie haben einen guten «Draht zum Himmel», weil sie Gott im Gebet suchen und daraus Kraft und Inspiration für ihren Alltag schöpfen.
Dominic Prétat hat wohl eine der ungewöhnlichsten Berufsbezeichnungen in der Schweiz. Er arbeitet in verschiedenen Unternehmen als sogenannter CPO «Chief Prayer Officer», also als «leitender Gebetsangestellter». Der Theologe unterstützt als CPO die Geschäftsführung und die Angestellten durch Gebet und Coaching. Gemeinsam mit anderen hat er die Stiftung «Lab-Ora» ins Leben gerufen die nach dem alten klösterlichen Grundsatz: «Ora et Labora», «Bete und Arbeite» handelt. Arbeit, Wirtschaft und Gebet gehören für sie zusammen.
Martin Missfelder ist im Verkauf tätig und darin durchaus erfolgreich. Trotzdem fühlt er sich oft nicht gut und merkt, dass ihm etwas fehlt. So beginnt er vor einigen Jahren anders in den Tag zu starten: nämlich mit einer Stunde Gebet. Bald spürt er mehr Gelassenheit, weil es ihm besser gelingt, seine Sorgen abzugeben. Ausserdem entsteht in der Gebetszeit die Idee von einem «Gebetsbus». Martin macht also auf die Suche und kauft einen gebrauchten Linienbus – daraus wird der «Living Bus».
Gebet ist für die Berner Oberländerin Therese Berger die zentrale Kraftquelle in ihrem Alltag, ob auf Spaziergängen in der freien Natur, ob beim Zusammentreffen mit anderen Frauen oder in der ganzheitlichen Arbeit in ihrer Praxis, dem «Oasenhof». Gebet gehört für sie dazu. Ihr Draht zum Himmel wird auf die Probe gestellt, als sie 2007 ihr neugeborenes Kind verliert und selbst nur knapp überlebt.