Kürzlich ging ich mit meinem Vater geocachen – anhand einer Karte auf dem Handy suchten wir kleine, versteckte Behälter im Wald. Wir fanden die kleinen «Schätze» meistens recht schnell, manchmal mussten wir aber auch richtig gut suchen. Das Geocachen kommt mir jeweils so vor wie eine zweite Ebene der Realität. Wer diese Schatzsuche kennt, weiss, dass überall Geocaches versteckt sind – praktisch in jeder Ortschaft und in jedem Wald. Aber die meisten Leute haben keine Ahnung davon und laufen einfach daran vorbei.
Es gibt auch andere Beispiele für solch eine unterschiedliche Wahrnehmung der Realität. Die einen Leute schauen die Welt zum Beispiel aus der Perspektive an, wo man mit den Kindern tolle Sachen machen kann – und wo es gefährlich ist. Ich finde es spannend, wie viele verschiedene Wahrnehmungen der Welt es gibt.
Leider kann man nicht einfach eine Brille anziehen, um eine neue Perspektive zu sehen. Man braucht jemanden, der sie einem zeigt. Die Welt wird dreidimensionaler, man beginnt selbst, mehr zu sehen. Wenn einem bewusst ist, wie andere die Welt wahrnehmen, dann versteht man diese Leute, die Welt und auch sich selbst besser. – Von Evelyne Baumberger