Von Bensch Sager
Serendipität? Dieses ausgefallene Wort kann man gut mit der Erfindung von Post-it erklären. Im Jahr 1968 wollte der Chemiker Spencer Silver einen neuen Superkleber entwickeln. Alles, was in seinem Experiment herauskam, war jedoch ein sehr schwacher Kleber. Einer, der sich überall einfach ablösen liess. Enttäuscht und entmutigt erzählte Spencer seinem Freund von seinem Misserfolg. Er vergass seinen Kleber.
Jahre später nervte sich dessen Freund im Kirchenchor über seine Lesezeichen: Diese flogen ständig aus seinem Notenordner. Da erinnerte er sich an den Kleber von Spencer. Er verwendete den Klebstoff für seine Lesezeichen: Und heureka: Es funktionierte! Die Lesezeichen hielten zuverlässig, konnten aber wieder weggenommen werden. So wurde Post-it erfunden.
Ich finde das Konzept Serendipität – man findet etwas, das man nicht gesucht hat – als gläubiger Mensch total spannend. Häufig erlebe ich Serendipität im Gebet, also im Gespräch mit Gott, Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ich habe eine zündende Idee.
Noch ein einfacher Tipp für mehr Serendipität: Sprich wie der Erfinder von Post-it mit anderen Menschen und vielleicht auch mit Gott über Dinge, die dich interessieren und dich begeistern. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele glückliche Zufälle sich so ergeben.