Auch in Kirchen und religiösen Gemeinschaften können Manipulation und geistlicher Missbrauch passieren. Aber wie können wir merken, dass geistlicher Missbrauch stattfindet?
Ein Hinweis darauf können psychosomatische Symptome bei uns selbst sein: beispielsweise zugeschnürter Hals, Unwohlsein, schlechter Schlaf, Nervosität. Wir werden unsicher, obwohl wir uns normalerweise gut durchsetzen können und ein gutes Selbstvertrauen haben.
Der Psychologe Tarek El Daour weist darauf hin, dass Menschen mit feinen Antennen gewisse Vorgänge und Situationen eben schneller spüren. Ein weiterer Aspekt ist der Grad an Involviertheit: «Je mehr man drin ist in diesem ganzen Apparat, desto mehr spürt man plötzlich Dinge, die irgendwo nicht mehr passen zwischen dem, was gesagt wird und wie es gelebt wird.» Wenn alles perfekt erscheinen müsse und es an Menschlichkeit fehle.
Wenn wir aber in einer Gemeinschaft bleiben wollen, weil es uns dort gut gefällt, sollen wir gewisse Dinge hinterfragen, rät El Daour. Wir sollen bei der Leitung ansprechen, wenn etwas nicht gut läuft.