Ein Team des Zentrums Religionsforschung der Universität Luzern hat während drei Jahren über Salafismus in der Deutschschweiz geforscht. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte es Ende Februar 2023 in einem Bericht. Laut Wikipedia gilt der Salafismus «als eine ultrakonservative Strömung innerhalb des Islams, die eine geistige Rückbesinnung auf die «Altvorderen» anstrebt». Das arabische Wort «Salaf» bedeutet Vorfahre, Vorgänger.
Das Team forschte bereits früher im Bereich des Islam, unter anderem zu muslimischen Jugendgruppen. «Es lag für uns nahe, uns mit diesem sehr speziellen Segment zu befassen, welche sich an der Salafiyya orientiert», sagt der Islam- und Religionswissenschaftler Andreas Tunger-Zanetti.
In der Deutschschweiz ist der Salafismus zahlenmässig klein. Schätzungsweise gehören zwischen 400 und 1100 Menschen dazu, welche vornehmlich in Städten leben. Doch die Szene ist dynamisch. Es hätte Gruppierungen und Treffen gegeben, welche sich verändert oder gar aufgelöst hätten. Umgekehrt seien wieder neue entstanden, erzählt Tunger-Zanetti. Ein weiteres Resultat dieser Untersuchung: Der Salafismus ist keine grosse, weltweite Bewegung, sondern verteilt sich auf kleine Gruppen und Netzwerke.