Dilek Uçak-Ekinci ist studierte Islamwissenschaftlerin und aktive Muslimin. Sie ist zudem stark engagiert bei der Qualitätssicherung der muslimischen Seelsorge.
Sie hat uns erzählt, dass beim Trauerprozess die Gemeinschaft wichtig ist. «Die Vereinsamung mit der eigenen Trauer kann auch Muslime treffen.» Grundsätzlich haben sich verschiedene Bräuche entwickelt. Je nach geografischer Kultur wird eine trauernde Person die ersten drei oder sieben Tage nicht allein gelassen. «Die ganze Zeit wird im Haus des Verstorbenen Koran rezitiert und über die Person gesprochen.»
Rituale, Gespräche und Gemeinschaft sind bei der Trauerverarbeitung im Islam wichtig. Wer lieber allein trauert, kann das auch.
Am 40. Tag, am 52. Tag oder ein Jahr später finden Gedenkfeiern statt. Dann gibt es wieder die Möglichkeit, offiziell zu trauern. Zusammen beten, den Koran rezitieren und zusammen essen sind dabei drei wichtige Pfeiler.