Aus Sicht der Theologin und Autorin Debora Sommer ist Gott nicht der Urheber jeder alltäglichen Sehnsucht. Das wäre zu verwirrend, sagt sie.
Im Hinblick auf die Ursehnsucht ist Sommer jedoch überzeugt, dass Gott ihr Urheber ist. Im biblischen Buch der Prediger ist zu lesen, dass Gott die Ewigkeit in das menschliche Herz gelegt hat. «Gott hat ganz bewusst eine Dimension in unser Herz gelegt, welche uns immer in einen grösseren Zusammenhang stellt und uns vor Augen führt, dass es mehr als das Irdische gibt», erklärt die Theologin.
Der Schriftsteller C. S. Lewis schrieb singemäss: Wenn wir uns mit einer Sehnsucht wiederfinden, welche durch nichts auf dieser Welt gestillt werden kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass wir für eine andere Welt gemacht worden sind.
«Wir versuchen diese Sehnsucht auf alle möglichen Arten zu stillen. Sehr oft erwarten wir ihre Erfüllung auf der zwischenmenschlichen Ebene.» Andere Menschen sollen sie stillen, doch das funktioniert nicht, weil eben nur Gott sie stillen kann. «Die Ursehnsucht treibt uns zu Gott und zu Jesus Christus», ist Sommer überzeugt.
Dass Gott die Menschen schuf, sei der Ausdruck seiner Sehnsucht nach einem Gegenüber. «Gott hat eine unglaubliche Sehnsucht, mit dem Menschen in Beziehung zu leben.» Diese Sehnsucht zieht sich durch die ganze Bibel.