Je düsterer die Weltlage, desto höher im Kurs ist Andreas Krafft. Der Ökonom, Psychologe und Unternehmer leitet Jahr für Jahr die internationale Studie Hoffnungsbarometer. Wir fragen ihn ganz direkt: Was stärkt Menschen in Krisen? Wer blickt besonders zuversichtlich in die Zukunft? Und ist Hoffnung lernbar?
«Bitte verwechseln Sie Hoffnung nicht mit Optimismus», sagt Dr. Andreas Krafft, Dozent der Universität St. Gallen HSG und Leiter der Studie Hoffnungsbarometer. «Optimismus kann gefährlich sein, wenn man die Risiken kleinredet. Wer hofft, schaut den Problemen ins Auge, bleibt aber zuversichtlich.» Hoffnung sei eine Grundhaltung, in Krisen nicht zu kapitulieren, sondern dagegen anzukämpfen. «Wer nicht mehr hoffen kann, droht ins Burnout zu rutschen», warnt Krafft.
Aufgewachsen in Argentinien, hat Krafft den Weg in die Schweiz über Deutschland gefunden. Hier unterrichtet der Betriebswirt seit über 20 Jahren an der Universität St. Gallen. Nebenbei engagiert er sich als Co-Präsident von swissfuture, der Schweizerischen Gesellschaft für Zukunftsforschung, sowie als Vorstand der Swiss Positive Psychology Association.