Am nächsten Sonntag, 26. November feiert die reformierte Kirche mit dem Ewigkeitssonntag (auch als Totensonntag bezeichnet) das Ende des Kirchenjahres. «Dieser letzte Sonntag ist ein wunderbarer Traditionstag im Laufe des Kirchenjahres. Da gedenkt man schon seit Jahrhunderten an die Verstorbenen», sagt Johannes Block, Pfarrer im Fraumünster in Zürich.
Wenn eine geliebte Person aus der Familie oder auch aus dem näheren Umfeld verstirbt, dann sei da eine lebenslange Verbindung, sagt Block. «Deshalb braucht es emotional ein Ritual des Abschiednehmens. Und vom christlichen Standpunkt aus ist der Tod nicht das letzte Wort. Gewiss ein gewaltiges, ein schweres Wort, aber nicht das letzte Wort.»
Ein solches Ritual will das Fraumünster dieses Jahr neu ins Leben rufen, und zwar im Kreuzgang zwischen Fraumünster und Stadthaus. «Wir nennen es Zwischenraum, weil es zwischen Politik und Religion, zwischen Fraumünster und Stadthaus ist. Und damit im Grunde zugänglich für jedermann.»
Der Anlass ist bewusst überkonfessionell und sogar interreligiös. Er dauert rund eine halbe Stunde mit Worten des Gedenkens, Kerzen und Musik. «Die Menschen, die kommen, sollen merken, sie sind in ihrer Trauer nicht allein.» Johannes Block zitiert dazu das Sprichwort «Geteiltes Leid ist halbes Leid».