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In Portionen Neues wagen

Eltern sollen ihre Kinder nicht überfordern, aber leicht herausfordern.
Publiziert: 04.12.2023

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Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder dem Leben mit Freude und Widerstandsfähigkeit begegnen können. Die Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin Miriam Frei ist überzeugt, dass dies gelingen kann, indem Kinder in ihrem Selbstwert und in ihrem Selbstbewusstsein ermutigt werden.

Sie erteilt Kurse für Kinder und coacht Eltern. In Schulklassen trifft sie jeweils auf unterschiedliche Charaktere. Während die einen mutig sind, müssen andere ermutigt werden. In ihren Kursen arbeitet sie mit Rollen, welche durch Tiere ausgedrückt werden. «Die Kinder erkennen sich sehr schnell in ihren Mustern wieder.»

Ein scheues Kind müsse bei ihr nicht mutig sein, dürfe aber ausprobieren. «Es wird nicht gezwungen oder überfordert, um vor der Gruppe etwas zu machen, wofür es noch nicht bereit ist. Das ist mir ganz wichtig, weil jeder sein eigenen Tempo hat», erklärt Frei.

Eltern sollen nicht zu fest überfordern, aber trotzdem immer wieder leicht herauszufordern. Denn dafür sei Familie da: zur Ermutigung. Dabei sollen Eltern über sich selbst und ihre Gefühle transparent sein. So erfahren die Kinder, dass ihre Eltern es trotz Bedenken schaffen.

Von Vorteil bieten Eltern ihren Kindern portionierte Möglichkeiten an, um etwas Neues zu wagen. «Und auch wenn sich ein Kind nicht traut, ist es ganz entscheidend, wie wir reagieren. Dann können wir sagen: Heute hast du dich nicht getraut. Das ist nicht so tragisch. Es gibt noch mehr Tage im Leben.» Das Kind soll merken, dass es nichts falsch gemacht hat, niemanden enttäuscht hat und auch mal einen schlechten Tag haben darf.

Frei hält es für wichtig, dass weder Eltern noch Kinder bei einem Problem oder einer Herausforderung in eine Opferhaltung fallen, sondern mit einer Sicht des Überwindens daran herangehen. Die Kinder sollen erkennen, dass es Punkte im Leben gibt, wo es einfach nicht mehr weitergeht und wo es streng wird. Und lernen, dass sie in kleinen Schritten überwinden können. «Wenn ich irgendwo nicht gut bin, heisst das nicht, dass ich dumm bin, sondern ich muss einfach mehr üben und darf mir die Zeit dafür  nehmen.»

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