Am gestrigen Sonntag wurden zum ersten Mal wieder Gottesdienste ohne Corona-Massnahmen gefeiert. Die Freude darüber wurde mancherorts auch speziell gezeigt. In der Stami St. Gallen beispielsweise wurden die Besucherinnen mit einem Orangensaft-Fläschchen begrüsst.
«Es war richtig schön, miteinander Gottesdienst feiern zu können. Einfach überwältigend», erzählt Marius Bühlmann (Leiter Vineyard Bern). Am Tag vor dem Gottesdienst hatte er an einem Treffen der Vineyard-Bewegung in Deutschland teilgenommen, wo immer noch strenge Massnahmen gelten. Der Kontrast zwischen vorher und nachher war für ihn enorm spürbar.
Bühlmann ist enorm dankbar, dass die Schweiz den mutigen Weg gewählt hat. Er gibt zu bedenken: «Wir müssen neu lernen, Nähe zuzulassen. Das betrifft nicht nur die Gesamtgesellschaft, sondern auch uns als christliche Gemeinschaft: Nähe zu Gott und Nähe zueinander.»
Für Matthias Zehnder (Mediensprecher der evangelischen Kirche Basel) ist das Bewusstsein wichtig, dass der Virus nicht weg ist. Sie hätten im Vorfeld dazu aufgerufen, Rücksicht auf die Menschen zu nehmen, welche weiterhin Schutz benötigen, erklärt er. Während nämlich das Basel Münster sehr viel Platz bietet, sitzen die Menschen in anderen Kirchen gedrängter.