Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat zusammen mit der Universität St. Gallen repräsentativ untersucht, wie das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung aussieht. Fazit: Etwa jede dritte Zahlung in der Schweiz wird bar abgewickelt.
Für Roger (42) aus dem Kanton Zürich sind Unabhängigkeit und persönliche Freiheit sehr wichtig. Darum bezahlt er praktisch alles mit Bargeld. Die Debitkarte braucht er jeweils nur, wenn er Geld am Bankomat bezieht oder wenn es nicht anders geht.
Andreas Dietrich ist Institutsleiter beim Kompetenzzentrum «Financial Services Management» und Professor für Banking und Finance am Institut für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern. Er erklärt, dass die Corona-Pandemie eine grosse Auswirkung auf den Umgang mit Bargeld hatte.
«Während der Corona-Zeit haben wir festgestellt, dass deutlich weniger mit Bargeld bezahlt wurde. Vor allem wegen hygienischen Bedenken.» Durch den generellen Digitalisierungsprozess kauften die Menschen vermehrt online ein. «In der Corona-Zeit wurde Bargeld als Notreserve wieder entdeckt. Viele Leute haben wieder Bargeld gehortet.» Um für einen Notfall doch noch Geld zu haben.
Der Bargeldumlauf, vor allem von Tausender-Noten, stieg während dieser Zeit stark an. Zudem gab es während der Corona-Pandemie eine Beschleunigung hin zu Debitkarten und Twint. «Letztes Jahr gab es eine Verlangsamung dieser Entwicklung», erklärt Dietrich.
Die Schweizer sind dem Bargeld immer noch ziemlich treu. Im Vergleich mit Schweden beispielsweise, wo die Menschen wirklich schon fast ganz bargeldlos unterwegs sind.