Von Bensch Sager
Wenn du dich richtig schlecht fühlen möchtest, denk mehr über dich selbst und weniger über das grosse Ganze nach. Die Positive Psychologie hat herausgefunden, dass die Sinnfrage äusserst entscheidend ist für unser Glück. Sinn wird definiert als etwas, das dich selbst übersteigt. Das muss nicht unbedingt etwas Religiöses, sondern kann durchaus auch ein politisches Engagement sein.
Der Psychologe William Damon sagt, für die Sinnsuche braucht es zwei Dinge: Erstens das Wissen um die eigene Stärke, zweitens die Suche danach. Also die Frage, wie man die Stärke für etwas Grösseres einsetzen kann.
Für diese Suche ist eine zusammenhängende, sinnvolle Story das Entscheidende. Eine solche Sinnstory über unsere eigene Vergangenheit und die eigene Zukunft ist gar nicht so einfach herauszufinden.
Der israelische Historiker Yuval Harari sieht die Fähigkeit, dass wir Menschen Geschichten erzählen können, als unsere grosse Superkraft an. Wir sind die einzige Spezies, die das kann.
Das klingt alles einfacher als es ist. Der Prozess der Sinnsuche dauert nämlich das ganze Leben und braucht immer wieder ein Innehalten und Neuorientieren. Mir persönlich helfen bei dieser Sinnsuche Gespräche mit Mentoren und Mitmenschen.
C. S. Lewis sagte: «It’s not about thinking less of yourself, it’s thinking of yourself less.» Auf Deutsch: «Es geht nicht darum, dass du schlecht von dir denkst, sondern dass du weniger über dich nachdenkst.»