Die Organisation Open Doors setzt sich weltweit für verfolgte Christinnen und Christen ein. Seit 1993 erhebt sie jedes Jahr den Weltverfolgungsindex. Dieser zeigt, wie stark Christen in welchen Ländern verfolgt werden. Der Index wird für über 100 Länder erstellt.
Ursprünglich war er nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Philippe Fonjallaz (Leiter Open Doors Schweiz) erzählt, dass damals bei der Lancierung ein Bedürfnis bestand zu verstehen, wo Christen am meisten verfolgt werden. Das half, die Tätigkeit von Open Doors auf die entsprechenden Länder zu fokussieren.
Allerdings stelle das Hilfswerk fest, dass mit dem Index die Problematik der Christenverfolgung anschaulich kommuniziert werden konnte. So wurde er im Lauf der Zeit öffentlich gemacht.
Die vergangenen 30 Jahre haben gezeigt, dass sich nationalistische und autoritäre Tendenzen verschärft haben. Vor drei Jahrzehnten sei in China die Situation für die Kirchen noch nicht so schwierig wie heute gewesen, erzählt Fonjallaz. Als weitere Beispiele nennt er die nationalistische Regierung in Indien und islamistische Gruppen in Afrika.
Die Verfolgung habe zugenommen, dass sei die Realität. «Ich würde gern einmal das Gegenteil sagen: Dass sich die Situation für die Christen weltweit verbessert hat.»