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Gott ist … kein Traum

Aber er lässt sich in Träumen finden.
Publiziert: 21.07.2023

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Von Nicolas Betticher

Allen grossen Träumen gehen «Träume» voraus. Aber was ist schon ein Traum? Mit offenen Augen träumen? Im Schlaf? Jeder träumt auf seine Art – meistens sehr persönlich.

Ich spreche gerne über Träume, da sie immer einer bestimmten Logik folgen. Träume während der Nacht, an die wir uns nie ganz erinnern, sind geniale Mechanismen unseres Gehirns, Erfahrenes zu integrieren. Psychologisch betrachtet ist dies eine Art Archivierung, Integration. Unser Gehirn ist der beste Computer, den es gibt. Im Unterbewusstsein ist vieles los. Nicht alles findet seinen Weg ins Bewusstsein. Auch Träume oft nicht. Manche bleiben im Unterbewusstsein und schicken uns nur gelegentlich Emotionen, Gefühle, Symptome.

Am Tag zu träumen ist auch ein interessanter Vorgang. Man entzieht sich einer gewissen Realität und sucht in dieser Traumwelt einen Ausgleich, eine Faszination, eine Antwort.

Und in all diesen Träumen kann ich die Gegenwart Gottes finden. Gott ist kein Traum, aber er lässt sich auch im Traum finden. Gerade dann, wenn wir uns das Gute und Schöne erträumen. Es sollte uns immer wieder zu Gott führen. Denn Träume sind auch Auslöser von dynamischen Prozessen, die uns erlauben, das Geträumte auch umzusetzen. Und Gott hilft uns dabei, aufzuwachen und den Traum auch zu leben.

Mein Lebenstraum ist, dass alle Menschen die Nähe Gottes erfahren
So wie ich mir die Nähe Gottes erträume, so kann ich sie auch erleben. In meinem Herzen. Dazu braucht es ein Loslassen von absoluten Idealen und ein bescheidenes Suchen von Gott in sich selbst, im nahen und fernen Umfeld, in den Menschen um mich herum. Gott selbst hilft uns dabei, ihn zu finden. Ich habe oft erlebt, dass Gott ganz plötzlich in mein Herz spricht, mit kleinen und auch grösseren Zeichen. Diese Zeichen zu erkennen und sie als Hilfe Gottes anzunehmen, fordert ein Loslassen von mir selbst. Paulus sagt: «Es ist nicht mehr ich, der in mir lebt, sondern Christus.»

Gott ist für mich eine Transzendenz, etwas, das mich seit jeher anzieht. Als Kind spürte ich, dass Gott mit mir ging. Ohne dies zu rationalisieren, gehörte die Gegenwart Gottes zu meinen Gefühlen. Und Gott benutzt ja auch unsere Gefühle, um zu uns zu sprechen, um mit uns zu gehen. Mit der Zeit habe ich dann versucht herauszufinden, wer Gott ist.

Das ist ein schwieriges Unterfangen, denn wir wollen Gott wissenschaftlich verstehen. Solange wir dies tun, entschwindet er unserem Erkenntnisvermögen. Gott lässt sich suchen und finden, aber eben nicht beweisen. Er gibt uns viele Signale und Zeichen. Immer wieder habe ich feststellen müssen, dass Gott uns auf vielfältige Art und Weise abholt. Ja, wir können Gott nicht beweisen. Wir können aber auch nicht beweisen, dass es ihn nicht gibt. Deshalb kann es IHN geben. Und in diesem Können liegt unsere Freiheit. Das grösste Risiko, das Gott auf sich genommen hat. Wir können versuchen, ohne IHN auszukommen. Wir kommen aber da nicht weit. Das habe ich oft erfahren. Immer wieder brauchen wir diese Beziehung zu etwas Höherem, das gewisse leere Stellen in unserem Leben füllt und somit dem ganzen Leben einen tiefen Sinn verleiht.

Gott ist kein Traum, aber er lässt sich in Träumen finden.

 

Zur Person
Nicolas Betticher ist Priester und Gemeindeleiter der Pfarrei Bruder Klaus in Bern. Sein Herz schlägt für Gemeinschaft und Zusammenhalt in der Pfarrei.

 

Serie «Gott ist …»
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.

 

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