Ich sitze mit meinen Söhnen im Kino und schaue den Film «Avatar» an. Ein Satz, der im Film immer wieder zu hören ist und der meine Sehnsucht weckt: «Ich sehe dich». Paradox, denn ich sitze im Kino, einem Ort, wo mich niemand sieht und ich nur konsumiere.
Ist es nicht eine Sehnsucht von uns Menschen, gesehen zu werden? Nicht einfach mit dem, was wir können und zu bieten haben, sondern in unserem tiefsten Inneren – angenommen zu sein und zu genügen; sogar dort, wo wir meinen, nicht zu genügen.
Das bedeutet, dass ich an meinen Menschen mehr interessiert sein soll: Nicht nur daran, was sie können und sie mir bieten, sondern auch an ihrem Menschsein.
Jesus liebt mich genau so, wie ich bin; er sieht mich, wie ich bin. Oft rennen wir von ihm weg, weil wir nicht so sein wollen, wie wir sind. Trotzdem sagt er: «Ich sehe dich.» – Von Michael Dufner