Von Marnie Hux-Ebermann
Das Leben ist voller Herausforderungen, Unvorhergesehenem, Überraschungen und plötzlichen Wendungen. Die einen finden wir wunderbar, sie sind schön und bringen uns nach vorn. Andere jedoch sind zutiefst schmerzhaft und lassen Wunden und Narben zurück in unseren Herzen, Seelen und Körpern.
Jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens Höhepunkte und Tiefschläge. Mit Schicksalsschlägen, Verlusten von geliebten Menschen, Gesundheit oder einer Gemeinde oder Arbeit, die man sehr geliebt hat, Entzweiungen in Familien oder bei Freunden – so vieles kann unser Herz zerstören und zumindest vorübergehend Teile unseres Seins regelrecht «kaputt machen».
Selbst der Auszug der Kinder in die Selbstständigkeit, der Abschied der Kinderjahre, der Verlust eines geliebten Haustieres, die Nichterfüllung eines Traumes oder andere, eigentlich ganz normale Prozesse im Leben können in unserer Seele Trauerprozesse auslösen.
Das Päckchen auspacken
Gewisse Situationen, Orte, Musikstücke, Menschen oder Worte können uns «triggern» und zu einer Überreaktion in Form von überwältigenden Gefühlen wie Trauer, Zorn, Wut, Rückzug oder anderen Reaktionen verleiten. Wir merken im besten Fall: «Da tut aber noch etwas weh.» Liegen Schmerz und Erfahrung schon zu lange zurück, wird es schwieriger, die heftigen Reaktionen auf bestimmte Ereignisse zurückzuführen. Der Mensch neigt dazu, zu verdrängen, was weh tut. Aber wenn wir ehrlich in uns hineinhören, melden sich die Wunden auf verschiedene Arten immer wieder, wie ein Päckchen, das jeden Tag erneut vor unserer Haustür liegt, bis wir es eines Tages auspacken und ansehen.
Gott sagt im Psalm 34, Vers 18: «Wenn dein Herz schmerzt oder zu brechen droht, dann bin ich nahe bei Dir», und in 2. Korinther 1, Vers 3 und 4 sagt er: «Ich tröste dich.» – «Eines Tages werde ich jede Träne von deinem Auge abwischen», verspricht uns Gott in Offenbarung 21, Vers 4.
Was heisst das für mich?
Ich verstehe das so, dass wir bei ihm komplett angenommen sind, egal wieviel noch krumm und schief ist in und mit uns. Kann ich darum auch mit all meinem Schmerz zu Gott gehen? Wird er helfen? Das mag ich glauben und Gott alles hinhalten, was noch weh tut, was mich gefangen hält und was mich verbittert. Im Wissen, dass ich wohl bestimmen kann, welches die nächsten Schritte sind, damit es mir besser geht. Doch der Weg vom Kopf zum Herz führt oft nicht einfach nur 20 cm weiter hinunter, sondern ist manchmal sehr lang, steinig und nicht geradeaus. Mit dem vor Augen tut es so gut, dass ich nicht alles verstehen muss, sondern bei Gott einfach «abladen» kann, was zu schwer für mich ist. Jesus fordert uns regelrecht dazu auf: «Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.» (Matthäus 11, Vers 28-30)
Der wohltuende Tausch
Mit diesen Worten verspricht Jesus uns diesen unfassbaren Tausch am Kreuz, der all unser Verstehen übersteigt: Er, mit dem absolut reinen Herzen, der sich nichts zu Schulden kommen liess, ist gestorben an unserer statt. Mit dem, was wir alles auf dem Kerbholz haben, hätten wir ohne diese Tat nicht mehr vor Gott kommen können. Aber Jesus machte den Weg frei und kann jetzt sagen: Kommt zu mir, tauscht bei mir Euer Leid gegen Freude! Wir geben ihm
unsere Last, unsere Gebundenheiten, unser Leid und unseren Schmerz und tauschen es ein bei ihm gegen Freude, Leichtigkeit, Ruhe, Freiheit und vieles mehr. Was für ein Versprechen! Vielleicht mögen auch Sie Ihr Herz hinhalten, diesem Gott der sagt: «Ich will dir immer Gutes tun», Jeremia 32, Vers 40. Die Fragen auf der Folgeseite könnten dabei helfen.