Wenn morgen am 31. Dezember wieder die Korken knallen, dann feiern viele katholische Pfarreien den Silvestergottesdienst mit den reformierten Kirchen gemeinsam. Der katholische Mediendienst Kath.ch meldet, dass fast die Hälfte aller Pfarreien einen ökumenischen Gottesdienst feiert. Meistens wird dieser mit den Kirchen im gleichen Quartier organisiert.
«Wir leben miteinander im Quartier, da feiern wir auch die Feste miteinander», sagt beispielsweise Silvan Baumann, der Seelsorger der römisch-katholischen Kirche Zürich-Albisrieden. Der diesjährige Silvestergottesdienst in Zürich-Albisrieden nimmt das berühmte Bonhoeffer-Gedicht «Von guten Mächten» zum Thema. Es ist vor 80 Jahren entstanden.
«Das Gedicht passt so gut in die aktuell schwierige internationale Lage», sagt Baumann weiter. Mann solle auf das Verbindende, nicht auf das Trennende schauen. Unter diesem Motto werden auch die ökumenischen Gottesdienste in Zürich gefeiert.
Teilweise haben die gemeinsamen Gottesdienste eine jahrzehntelange Tradition, wie eine Seelsorgerin der Pfarrei Heilig Geist in Zürich-Höngg betont. «Am Silvesterabend lassen wir mit einer stimmungsvollen ökumenischen Feier in der reformierten Kirche das alte Jahr ausklingen und begehen den Jahresübergang in Gemeinschaft bei einem Apéro riche an der Chilebar», heisst es in der Einladung der Kirchgemeinde.
Eine weitere, grössere ökumenische Zusammenarbeit gibt es in Zürich-Altstetten. Da wird der Gottesdienst von der katholischen, der reformierten und der methodistischen Kirche vorbereitet und geleitet.