Bei Präventionsmassnahmen gegen sexuelle Ausbeutung legt die Fachstelle «Limita» ihren Fokus auf Kinder und Jugendliche. Geschäftsführerin Yvonne Kneubühler erklärt, warum diesbezüglich gerade Jugendverbände gefährdet sind. Diese bieten nämlich die Art von Beziehungsmöglichkeiten, welche die Täterinnen und Täter suchen. An solchen Orten sind häufig die gleichen Personen zusammen. Die Täter gehen sehr strategisch vor, erklärt Kneubühler.
Es sind also nicht unbekannte Personen, welche den sexuellen Übergriff verüben, sondern solche aus dem nahen sozialen Umfeld von Kindern und Jugendlichen. Die Opfer merken dies zu Beginn gar nicht, weil es häufig ein schleichender Prozess ist.
Verbände und Vereine müssen sich fragen, wo in ihrem Alltag Risikosituationen bestehen, wo Täter Grenzen überschreiten können. Die Prävention ist darauf ausgerichtet, den Tätern solche Situationen zu erschweren. Es werden gezielt Hürden eingebaut, damit sie sich potenziellen Opfern nicht nähern können.
Bei Fragen rund um diese Thematik hilft die Fachstelle Vereinen und Institutionen und erarbeitet mit ihnen zusammen einen Verhaltenskodex. Christliche Jugendverbände wie Cevi oder BESJ haben Dokumente, welche den Umgang mit Grenzverletzungen regeln.