Stefanie Porš ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und arbeitet als reformierte Pfarrerin im Zürcher Oberland. Als junge Erwachsene rutschte sie in die Magersucht ab und hungerte sich bis auf 28 Kilo herunter.
Wenn sie heute Fotos von ihrem damaligen Körper sieht, sagt Porš: «Es macht mich traurig und erschreckt mich sogar. Es ist für mich auf der rationalen Ebene nicht mehr vorstellbar, wie das kommen konnte.» Wer magersüchtig ist, nimmt seinen bedrohlichen Zustand gar nicht als solchen wahr: «Es gehört zu diesem kranken Bild, dass man eine total verzerrte Körperwahrnehmung hat, also das Selbstbild nicht mehr zusammenstimmt mit dem, wer man ist und wie man aussieht. Ich merkte es tatsächlich nicht, bis mir endlich jemand den Spiegel vor die Augen hielt.» Es braucht jemanden, der von aussen aufzeigt, dass etwas nicht mehr stimmt.
Als Porš den Ernst ihrer Lage erkannte, holte sie sich professionelle Hilfe. Der Weg aus der Krankheit war für sie ein Horrortrip zu Gott und sich selbst. Ihre Devise: «Niemand, der krank ist und in einer Sucht steckt, ist ein hoffnungsloser Fall. Es gibt immer einen Weg.»
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