Frau blickt erwartungsvoll nach oben
Voller Erwartung | (c) David Kennedy/Unsplash

Hörst Du mich?

Gottes Stimme hören
 
Publiziert: 14.04.2021

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Meinen anfänglichen Weg mit Gott pflasterten viele Fragen: Wenn ich mit Gott spreche, antwortet er mir? Ich fragte mich, wie er wohl sei – ein naher, liebender, erziehender oder ferner, strafender und vielleicht sogar unberechenbarer Gott – man liest und hört ja so einiges! Mein Innerstes fragte sich, ob ich ihm wohl genüge, ob ich frei bin, selbst zu entscheiden, ob er mich liebt, für mich kämpft und wie ich ihn entdecken oder gar eine Beziehung mit ihm aufbauen könnte.

Zu einer Beziehung gehört Kommunikation. Nur durch Kommunikation kann ich mein Gegenüber kennenlernen und verstehen, kann mitfühlen, mit ihm Freude und Leid teilen. Wir wissen alle, dass gerade Kommunikation viele Missverständnisse und Verletzungen birgt. Wir reden aneinander vorbei oder von unterschiedlichen Dingen, wir haben Meinungsverschiedenheiten, fühlen uns unverstanden und nicht gesehen, wir verletzen mit Worten und werden verletzt. Aber wie einsam wäre unser Leben ohne Kommunikation? Wie einsam wäre es ohne Begegnung, ohne Beziehung?

Wir sind als Gegenüber erschaffen, für Beziehung und Begegnung gemacht
Gott liebt es, mit uns Gemeinschaft zu haben. Von Anbeginn der Zeit hat Gott mit dem Menschen geredet (1. Mose 3,8-13). Gott sprach mit Mann und Frau, er traf sie jeden Tag und liebte es, Zeit mit ihnen zu verbringen. Selbst nach dem Sündenfall, ausserhalb des Paradieses, hörte er nicht auf, mit seinen Menschen zu sprechen. Folglich redet Gott auch zu Sündern. Wir müssen nicht besonders rein, heilig oder gut sein. Gott will mit allen seinen Kindern reden und sich offenbaren. Dies macht er zum Beispiel durch Träume (Richter 7,13-14), durch Erscheinungen (Apg. 9,3-6), durch andere Menschen (Matthäus 27,19), durch die Natur (2. Mose 3,2, Josua 10,13) und durch Tiere (4. Mose 22, 23-28).

Wieso redet Gott mit uns?
Es entspricht dem Wesen Gottes, Beziehung zu leben. Er lebt schon in der Dreieinigkeit, also in sich selbst, Beziehung als Vater, Sohn und Heiliger Geist (Joh. 16, 14-15). Er ist dieser vollkommene Vater, dessen tiefstes Bedürfnis es ist, uns zu lieben, mit uns zu reden, sich mitzuteilen, uns zu leiten, zu schützen und zu heilen.

Sind wir im Dialog mit Gott, offenbart er uns sein Wesen und teilt uns mit, wer wir wirklich sind und was für Pläne er für uns hat. Dies finden wir beschrieben in Matthäus 16, 15-19: Jesus fragte die Jünger: «‹Für wen haltet ihr mich?›» Simon Petrus antwortete, er sei der versprochene Retter Israels, und Jesus erwiderte daraufhin: «‹Mein Vater im Himmel hat dir das offenbart.›» Ebenso deutete er Petrus seine spätere Berufung an in Matthäus 16,18-19 «‹Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen. Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben …›»

Ich finde das bemerkenswert: Die Jünger haben auf engstem Raum mit Jesus gelebt und ihr Leben geteilt mit ihm, aber Jesus sagt im übertragenen Sinn: Nur wenn der Vater im Himmel es dir offenbart, kannst du erkennen, wer ich bin. Das bedeutet für mich, dass wir immer wieder ganz persönliche Offenbarungen von Gott brauchen, um erkennen zu können, wer und wie er wirklich ist. Nur vom Hörensagen durch Predigten oder durch das Lesen der Bibel reicht es demzufolge nicht. Die Pharisäer haben die Schriftrollen auswendig gekannt, aber Jesus nicht erkannt.

Und jedes Mal, wenn Gott sich uns offenbart, sagt er auch, wer wir in unserem tiefsten Innern sind, was unsere
Einzigartigkeit ausmacht. Ich bin überzeugt, dass wir nur
in Beziehung und im Dialog mit unserem Schöpfer zutiefst
echt und authentisch werden.

In der Bibel finden wir weitere Gründe, weshalb Gott mit uns kommuniziert: Er will uns seine bedingungslose Liebe offenbaren (Röm. 5,5), uns führen und leiten (Joh. 10,27, Sprüche 4,11, Jes. 58,11), um andere Menschen zu ermutigen (Jes. 50,4) und um uns sein Herz und seine Pläne mitzuteilen (Amos 3,7, Jer. 33,3).

Gott sprengt mein Denken
Je länger ich mit Gott unterwegs bin, umso mehr sprengt er mein Denken und meine Vorstellungen in Bezug darauf, wie und durch was er zu mir redet. Er ist in allem, weil er alles geschaffen hat. Deshalb kann er auch durch alles sprechen. Es begeistert mich, wie kreativ er ist. Er gebraucht alle meine Sinne, die Natur, andere Menschen, Zeitungen, Gegenstände, Lieder, Düfte, einfach alles! Was es von mir braucht, ist die Bereitschaft, ihn einzubeziehen und ihn darum zu bitten, dass er so auf sich aufmerksam macht, dass ich es erkenne. Gott kommuniziert mit jedem von uns auf eine andere Art und Weise, weil jeder von uns einzigartig ist. Seine Kreativität hat keine Grenzen. Ich mag den Vers in Sprüche 3,5: «Ich kann Gott auf allen meinen Wegen erkennen, tagtäglich.»

Gott ist treu, auch wenn wir Menschen es nicht sind
Wir Menschen haben einen Drang, «richtig» sein zu wollen. Wir wollen nicht getäuscht werden. Deswegen driften wir auch immer wieder ins «Gesetzliche» ab. Durch Gesetze können wir messen, ob wir «gut» sind und ob wir es «richtig» machen. Beziehung leben ist viel unsicherer und birgt Missverständnisse. Wir können eine Beziehung niemals sicher machen.

Das Schöne an Gott ist: Er ist treu, auch wenn wir untreu sind. (2. Tim. 2,13). Er hat mit dem Tod seines Sohnes bewiesen, wie sehr er uns liebt. Er versichert uns damit seine Liebe. Wir können ihn aber trotzdem falsch verstehen, nicht erkennen, uns nicht verstanden fühlen, denn unsere Sicht von Gott ist vor allem geprägt durch unsere Erfahrungen mit unseren Eltern bzw. Bezugspersonen. Diese Prägung schiebt sich wie ein Filter vor Gott. Mit unserem Verstand wissen wir: Gott liebt bedingungslos, machen aber oft andere Erfahrungen und können im Innersten nicht ganz vertrauen.

Gottes Stimme oder meine Gedanken
Aber wie können wir unterscheiden, ob es nun Gott ist oder nicht? Gott lebt ihn uns, deshalb hört er sich oft so an, wie unsere eigenen Gedanken. Wie unterscheide ich nun, was Gottes Worte sind und welche Gedanken von mir kommen? Je mehr unser Wesen verwandelt wird in sein Bild (2. Kor. 3,18), umso mehr verschwimmen unsere Gedanken und Eindrücke mit seinen. Ich habe auch festgestellt, dass Gott sich durch meine Intuition bzw. mein Bauchgefühl zeigt, dass er mich leitet und ich aus dem Bauch heraus das Passende sage oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin. Ich glaube, wir realisieren, wie sehr Gott mit uns redet, wenn wir diesen unscheinbaren Impulsen nachgehen. Ein plötzlicher Gedanke an eine Freundin kann so ein Impuls sein. Oder eine innere Stimme beim Einkaufen, die sagt: «Du brauchst noch …» Oft frag ich dann: «Gott, bist Du das jetzt?», und bitte ihn, es mir irgendwie zu bestätigen. Wir können Gott nicht beweisen, aber wir können glauben und mutig ausprobieren, hinfallen, aufstehen, weitermachen, Gott unser Herz ausschütten, unsere Enttäuschung mitteilen und ihn bitten, dass er sich zeigt. Vielleicht auch vermehrt auf das Alltägliche, Unscheinbare achten und nicht immer nur das Beweisbare, Grosse, Spektakuläre erwarten.

Gott redet im Alten und Neuen Testament
Im Alten Testament lesen wir, dass nur auf wenigen Menschen der Geist Gottes ruhte. Diese sogenannten «Propheten» überbrachten Botschaften von Gott an einzelne Personen, wie Könige, aber auch dem ganzen Volk. Viele dieser Nachrichten deuten bereits auf Jesus hin, der als Mensch gewordener Gott die Menschen erlösen wird. Im Neuen Testament schickt Jesus uns dann den Geist Gottes, den Heiligen Geist, der uns von jetzt an mit Gott verbindet. So kann nun jeder, der mit Gott sprechen möchte, das auch tun. (Joh. 14,26, Joh. 10,27). Das bestärkt auch Paulus nochmals in seinem 1. Brief an die Korinther in Vers 14,31: «Ihr könnt alle prophetisch reden …» Wir können also alle Gottes Stimme hören und seine Worte weitergeben. Alles Reden von Gott zu uns baut auf der Tatsache auf, dass Jesus für unsere Vergehen gestorben ist; und damit auf der unfassbaren Liebe, die Jesus zu den Menschen hat. Dadurch sieht Gott uns wieder so, wie er uns von Anfang an gedacht und geschaffen hat. Und über das spricht er zu uns durch seinen Geist. Er spricht auch zu uns über andere Menschen, Orte, Städte und Institutionen – immer mit dem Ziel, uns zu zeigen, wie wunderbar er uns geplant und geschaffen hat. Damit wir so werden und unsere Bestimmung finden (Eph. 4,11–14).

Unsere Sicht ist nicht Gottes Sicht
Wir Menschen haben den Fokus oft auf dem, was man noch verbessern kann und auf dem, was mangelt. Das ist aber nicht die Sicht Gottes. Gott sieht seine Pläne und das Potenzial. Alles Sündige hat Jesus getragen. Uns immer wieder seiner Sicht bewusst zu werden, ist essenziell. Viel zu oft mischen sich menschliche Sicht und eigene Prägung unter prophetische Worte. Dann sind prophetische Worte verletzend, einsperrend und lösen Druck aus. Ich habe oft erlebt, wie Menschen ihre «gutgemeinten Ratschläge» in prophetische Worte verpacken. Und wie «gesetzliche», oft biblisch beweisbare Mahnungen, im Namen Gottes weitergegeben werden. Was immer zurückbleibt ist der Beigeschmack: «Du bist noch nicht gut genug, es reicht noch nicht.»

Der Blick von Jesus
Schauen wir uns dazu eine Bibelstelle an: Lukas 7,38ff. Jesus ist zum Essen eingeladen im Haus des Pharisäers. Dann kommt die Frau mit dem unmoralischen Lebenswandel und weint. Ihre Tränen fallen auf Jesu Füsse, sie trocknet diese mit ihren Haaren, küsst sie und salbt sie mit dem kostbaren Öl. Der Pharisäer denkt: «Wenn dieser Mann wirklich ein Prophet wäre, würde er die Frau kennen, von der er sich da berühren lässt; er wüsste, was sie für eine sündige Person ist.» Gesetzliche Menschen definieren Prophetie so: Man erkennt Sünde und deckt auf, was schlecht ist. Im Gegensatz dazu erkennt Jesus etwas anderes. Er nennt sie eine Frau, deren Bestimmung es ist, zu lieben. Sogar mehr zu lieben als andere, viel zu lieben – dafür ist sie geschaffen. Ja, der Teufel und das Leben haben diese Bestimmung von Gott pervertiert. Sie wurde eine Frau, die Liebe verkauft. Gott bleibt aber nicht bei dieser Tatsache stehen. Er hat den Fokus nie auf der Sünde, nie auf der Verletzung, nie auf der Scham. Er sieht, wofür er die Frau erschaffen hat, er liebt bedingungslos, heilt und setzt frei! Mit einem Blick, mit einem Wort. Wir brauchen diesen Blick von Jesus, wir brauchen seine Worte – für uns und andere.

Zur Person

Ilona Ingold hat über elf Jahre in der Stiftung Schleife den Bereich Prophetie geleitet. Als Mitgründerin der GmbH SEINSEIN, die alles rund um das Thema Prophetie und HeartSync anbietet, ist es ihr Herzensanliegen, dass Menschen entdecken, wer sie wirklich sind und ihre Bestimmung finden.

© Online-Redaktion ERF Medien
 
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