Mein Handy klingelt und ich weiss, dass ich wieder in eine Welt voller Schmerz eintauchen werde. Wenn es Menschen in meinem Umfeld schlecht geht, werde ich oft wütend.
Manchmal schreie ich meine Wut zum Himmel, so wie es uns in den Psalmen vorgemacht wird. «Meine Augen sind vom Weinen ganz verquollen. Jeden Tag rufe ich, HERR, zu dir und strecke meine Hände nach dir aus.» (Psalm 88,10)
Es kann passieren, dass ich vor lauter Schreien vergesse, wie man betet. Ich schreie eine Wand an, in ein leeres Universum. Aber beten heisst: An eine vertraute Wohnungstür klopfen und damit rechnen, dass jemand öffnet. – Von Anna Näf