Ein dreiräderiges Gefährt mit einem Holztisch, einem Kühlschrank und einer Kaffeemaschine: Mit diesem Gefährt ist Franziska Keller im Rahmen des Projekts «Church to go» seit zwei Jahren in Einsiedeln unterwegs. Die Religionspädagogin arbeitet im Seelsorgeteam der Pfarrei Einsiedeln.
«Vor über zwei Jahren bin ich an einem Dienstagmorgen aufgewacht und dachte, dass ich ein Fahrrad oder ein Gefährt mit einer Kaffeemaschine haben müsste, mit der ich einfach dort hinfahren kann, wo die Leute sind.» Sie erzählte einem Garagisten von ihrer Idee, der ihr dann ein Foto einer «Ape Piaggio» zeigte, mit dem Keller nun unterwegs ist.
Der Kaffee – oder auch der Tee – wird in Porzellantassen aus dem Brockenhaus angeboten und nicht im Kartonbecher. Das Ziel ist nicht der Verkauf von Getränken, sondern die Gespräche mit den Menschen. Und die sollen eben anders erreicht werden: «Dort, wo sie leben, wo sie arbeiten, wo sie Freude und Kummer haben. Jesus war ja auch immer auf der Strasse», erklärt Keller, die auf ihren Fahrten jeweils noch von einer weiteren Person begleitet wird.
Keller und die Begleitperson reden über profane, aber auch tiefergehende Themen: «Ich glaube, tief in uns drin haben wir eine Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach mehr, nach Glauben, nach Spiritualität, nach Liebe, letztendlich nach Gott.»