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Mädchen wird mit einem Stethoskop von einer Ärztin untersucht | (c) 123rf

Notfall oder Kinderarzt?

Dazu Chefärztin Kristina Keitel von Inselspital Bern
Publiziert: 18.01.2023 24.07.2023

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Wenn den Kindern etwas zustösst, kann dies für Eltern zu einer hektischen und herausfordernden Situation werden. Die grosse Frage ist: Wann zur Notfallaufnahme fahren und wann abwarten?

Chefärztin Kristina Keitel ist Co-Leiterin des Notfallzentrums für Kinder und Jugendliche im Inselspital Bern. Sie rät: «Grundsätzlich sollten Eltern kommen, wenn es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt, wie beispielsweise grössere Blutungen, Atemnot, oder Bewusstseinsveränderungen.» Sie sagt aber auch: «Die Eltern sind normalerweise die besten Experten, sie kennen sich mit den Kindern am besten aus.»

In solchen Situationen ist es schwierig, rational zu bleiben. Trotzdem sollten Eltern versuchen, mit der Angst umzugehen, indem sie einen Spaziergang machen oder Menschen kontaktieren, denen sie vertrauen. «Das ist besser als Dr. Google, denn das Handy macht meistens noch mehr Angst.»

Eltern können sich im Voraus einen Notfallplan erstellen: Telefonnummern von Notfallstellen und Kinderärzten speichern und eine Liste erstellen mit Familienmitgliedern und Nachbarn für eine allfällige Kontaktnahme.

Keitel erlebt immer wieder Eltern, die völlig gestresst im Notfall ankommen. «Wir haben geschultes Personal auf dem Kindernotfall, die den Umgang mit angstvollen Eltern gewohnt sind.» Wenn die Eltern ruhig sind, hilft dies jedoch dem Spitalpersonal. Und den Kindern sowieso, denn diese haben weniger Angst, wenn ihre Eltern gelassen sind. «Wenn die Eltern Angst haben, haben es die Kinder auch.»

Das Team des Inselspitals Bern hat festgestellt, dass in letzter Zeit mehr Angst vorherrschte, und zwar wegen der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Notfallzentren seien ein wenig wie Seismografen der Gesellschaft. «Insgesamt sind die Eltern stärker verunsichert», konstatiert Keitel.

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