Psychiater, Psychotherapeutin, Psychologe oder Seelsorgerin: Es gibt verschiedene Fachpersonen, die uns bei unserer psychischen Gesundheit helfen können. Doch welche Fachperson passt zu unserem Anliegen?
Der Psychologe Tarek El Daour erwähnt bei der Suche Faktoren wie Google-Rezensionen, Ausstrahlung der Person auf der Website und Eindruck der Website an sich. Es lohnt sich, sich nach einem Erstgespräch und ein paar Sitzungen Gedanken zu machen, ob die Fachperson nun die richtige ist. «Es ist ein bisschen so, wie wenn man die ideale Sportart finden möchte. Man muss sich aufmachen und schauen, ob es einem anspricht.»
Rückfragen und Skepsis erlaubt
El Daour rät, durchaus auch mal kritisch und skeptisch zu sein. Wenn eine Fachperson beispielsweise meint, dass nochmals zehn Sitzungen nötig sind, können wir sie durchaus fragen, was die genauen Gründe dafür sind. «Man muss nicht alles in Frage stellen, aber man darf zurückfragen.»
Gemäss dem Ansatz der Systemischen Therapie sollen die Patienten vom Therapeuten möglichst unabhängig werden. Die Menschen sollen selbst kompetent werden und auch wissen, was sie bei einem wiederkehrenden Problem tun können.
Wann eine Psychotherapie notwendig ist
Ein Gespräch mit einem guten Freund oder einer guten Freundin kann sich durchaus wie ein Gespräch beim Psychologen anfühlen. Trotzdem ist es nicht dasselbe, denn gewisse Themen besprechen wir besser mit einer Fachperson.
Eine Psychotherapie ist angebracht bei klinischen Themen und Persönlichkeitsstörungen wie Bipolarität oder Schizophrenie, Angststörungen, mittlerem bis starkem ADHS oder Autismus-Spektrum-Störungen. Für eine solche Therapie ist keine Überweisung durch den Arzt möglich, sondern wir können uns direkt anmelden.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, ein offenes Ohr für Rückmeldungen aus dem Umfeld zu haben und diese ernst zu nehmen. El Daour sagt, wir sollen einsichtig sein, Kritik annehmen und bereit sein zu lernen.