Im Rahmen des Nationalen Zukunftstags beteiligte ich mich an einem Workshop. Eine der Fragen lautete: «Was kannst du so richtig gut, was ist deine Superkraft?» Einer der Jungs meinte, er könne ganz besonders gut chillen: also nichts machen, entspannen, einfach sein.
Zuerst wollte ich ihm sagen, dass Chillen doch keine Superkraft ist. Aber ich dachte darüber nach: In der heutigen Zeit ist Chillen sogar eine absolute Superkraft. Was machen wir nicht alles, um zur Ruhe zu kommen: Sport, Yoga, Achtsamkeit, Kontemplation, Auszeiten, bewusst nichts machen oder eben chillen.
Paradoxerweise wollte ich Chillen zuerst als nicht wertvoll abtun, weil es keine Leistung ist. Doch auch Jesus hat sich immer mal wieder zurückgezogen, um mit dem himmlischen Vater allein zu sein, und sich eine Auszeit genommen. Jesus ist es auch, der sagt: «Kommt zu mir, wenn ihr müde und beladen seid. Ich will euch eine Pause geben und euch stärken.»
Chillen ist definitiv etwas, das wir in Zukunft und auch heute schon brauchen können. Ich machte dem Jungen Mut, dranzubleiben. Ich glaube, er suchte sich dann als Schnupperberuf «Job Coach und Trainer» aus.