Wenn eine Person dominant auftritt, können sich andere unter Umständen übergegangen fühlen. Vielleicht sind letztere der Meinung, dass ihre Grenze nicht respektiert worden ist.
Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm sagt, es ist nicht eindeutig, wer nun Täter und wer Opfer ist. «Es gibt Menschen mit einem gesunden Selbstvertrauen, mit einer selbstverständlichen Art und Weise in der Welt zu sein und mit einer natürlichen Haltung gegenüber ihrem eigenen Raum. Wenn sie den Raum einnehmen, den sie brauchen, dann ist das ihr gutes Recht», erklärt sie. Und es ist ebenso das gute Recht der anderen Menschen, ihren eigenen Raum ebenfalls einzunehmen.
Warum überlassen Menschen jemand anderem den Raum? Gründe dafür können sein:
Ein dominantes Auftreten kann eine Charaktereigenschaft sein, aber auch ein Schutz für ein nicht so starkes Selbstwertgefühl. Im zweiten Fall übertüncht man seine Unsicherheit, damit man die anderen Menschen mit der zur Schau gestellten Stärke von sich weghalten kann. Den meisten dominanten Menschen ist ihre eigene Dominanz übrigens gar nicht so bewusst.
Für nicht-dominante Menschen gilt laut Bea Grimm: Raum einnehmen, sich selbst ernst nehmen und eben sprechen. Es ist hilfreich, wenn wir eine genaue Ahnung davon haben, was unser Anliegen ist.