Von Bensch Sager
Wann hast du das letzte Mal Ehrfurcht erlebt? Bei mir war es auf einer Gletscherwanderung im Berner Oberland.
Ehrfurcht wird wissenschaftlich untersucht und bedeutet das Gefühl, das wir haben, wenn wir in der Gegenwart von etwas Grösserem sind. So definierte es einmal ein Psychologe der Universität Berkeley.
Ehrfurcht kann man auch einfach mit Staunen übersetzen. Staunen über etwas Grösseres, etwas Unverfügbares: zum Beispiel den Sternenhimmel am Strand, die Architektur des Kolosseums, über selbstlose Menschen oder über Gott, der manchmal so anders ist.
Ich finde es total spannend, dass uns Staunen entspannt. Laut Studien wirkt Ehrfurcht entzündungshemmend in unserem Körper, etwa so wie Voltaren. Ich glaube, Staunen entspannt, weil es uns auf etwas Grösseres hinweist und uns damit in unserer Selbstbeschäftigung unterbricht.
Eine kleine theologische Idee zum Schluss. Ein einfacher Weg, um mit Gott Beziehung aufzunehmen: dem Staunen im Leben bewusst Platz zu machen. Zudem können wir unser Staunen in ein Dankgebet an Gott umformulieren. Zum Beispiel wenn du über den Sternenhimmel staunst, sagst du: «Wow, danke Gott für diese Schönheit des Universums».