Von Anna Näf
Wenn ich unter Stress stehe, werde ich so empfindlich, als hätte jemand mein Herz mit Schleifpapier abgerieben: Ein unsensibles Wort reicht und mein Inneres zieht sich zusammen.
Warum ist eigentlich die Liebe das erste, was verschwindet, wenn man gestresst ist? Stellt euch mal vor, es wäre umgekehrt: Nach einem anstrengenden Tag komme ich nach Hause und die Küche ist vollgestellt mit schmutzigem Geschirr. Statt dass ich eine wütende Nachricht in den WG-Chat schreibe, habe ich plötzlich das starke Bedürfnis, für alle Pizza zu bestellen und ihnen zu sagen, wie gern ich sie habe.
Das Leben wäre oft einfacher, wenn mein Körper automatisch Kuschelhormone ausschütten würde, sobald ich unter Druck gerate. Leider geschieht das nicht. Ich kann mir aber kleine Rituale angewöhnen, um in Stresssituationen ein weiches Herz zu behalten.